Freitag, 21. Oktober 2011

YC Darmstadt, Erfelden [49° 50.240' N 008° 27.419' E]

Unterricht bei Kurt. Vor ein paar Tagen hat Michael die reparierte Lichtmaschine eingebaut und unser Testlauf war erfolgreich. Auf meine Bemerkung hin, dass ein Totalschaden einer der Motoren bei der immerhin nicht mehr ganz jungen CLARA deren wirtschaftliches Ende bedeuten könnte, bemerkte Michael nur lapidar "Totalschaden gibt es nicht, man kann alles reparieren". 

Eigentlich wollten Kurt und ich auf dem Rhein nach Oppenheim zum Tanken fahren, aber dichter Nebel über den Feldern ließ vermuten, dass der Rhein komplett im Nebel liegt. Und bei "unsichtigem Wetter" haben Sportboote da nichts zu suchen, es sei denn man ist mit Radar ausgestattet. Also fahren wir stattdessen ein Stück auf dem Altrhein Richtung Nordspitze. Wir - das heißt Ralf fährt und Kurt passt auf, dass Ralf alles richtig macht. Schon das Ablegen ist Abenteuer, weil zum ersten Mal gemacht. Es klappt ordentlich, aber Kurt hat schon die nächste Lektion parat: Wenden "auf dem Teller" noch bevor der Yachthafen ganz verlassen ist. Das geht ganz gut mit den beiden Motoren: einen vorwärts, den anderen rückwärts und man dreht sich auf der Stelle. Viel mehr Platz ist auch nicht.

Aus dem Yachthafen geht es hinaus auf den Altrhein. Wir fahren ein ganzes Stück, nicht ganz bis zur "Nordspitze". Kurt gibt Anweisungen, auf welcher Flussseite sicheres Fahrwasser ist und an einer Stelle, die, wie Kurt weiß, etwas tiefer ist, ankern wir. Richtig, ich darf zum ersten Mal die Ankerwinde laufen lassen, schön immer auf die Farbmarkierungen der Ankerkette achtend. Als der Anker unten ist und es auch so aussieht, dass er hält, geht Kurt mit mir nochmal durch alle Fragen, die sich bei mir in der letzten Tagen und Wochen aufgestaut haben und ich kann meine Notizen vervollständigen.

Dann heißt es Anker lichten für die Rückfahrt. Ich erfahre jetzt auch von dem verborgenen Fach am Heck, in dem sich der Schlagpütz befindet. Kurts Anweisungen folgend fülle ich den Eimer, gehe damit zum Bug und spüle Ankerkette und Anker, während dieser hochgezogen wird. Viel Schlamm ist nicht dran, aber Grünzeug, das dann mit einem letzten artistischen Akt über die Bugspitze gebeugt vom Anker abgezupft wird.

Es geht zurück in den Yachthafen. Dort angekommen darf ich anlegen, mehr oder weniger schräg, was Kurt viel abverlangt, die CLARA vom Nachbarboot in der Box fern zu halten. Weil es so schön war, gleich nochmal: Ausparken und wieder einparken. Diesmal geht es etwas besser und es reicht auch. Zufrieden gehen wir ins Clubhaus und lassen uns zur Belohnung ein Bier schmecken.

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