Der Frühling kommt fühlbar näher und wenn es auch nicht zu Sonnenschein reicht wollen wir heute unsere persönliche Motorbootsaison eröffnen. Dazu muss die CLARA erstmal "entwintert" werden, das heißt Eispumpe aus dem Wasser holen, putzen, für den Transport teilweise zerlegen, die große Plane abnehmen, abwischen und zusammenlegen, das Winterverdeck abnehmen und das richtige Verdeck anknöpfen, die Seeventile für Motorkühlung und Toilette öffnen. Dann kommt der spannende Augenblick: Lassen sich die Motoren starten? Ja, sie tun es nach ein bisschen zureden, wie es nach einer so langen Pause aber verständlich ist.
Können wir fahren? Der Pegel Worms liegt bei 151 cm, also im grünen Bereich. Landstrom entfernt, Leinen gelöst und dann geht es los. Unsere, Claudias und Ralfs, erste Fahrt. Ausparken geht gut und wir verlassen langsam den Hafen. Etwas mehr Power auf dem Altrheinarm, aber nicht schneller als sieben Knoten und schön langsam an den Ruderern vorbei, die auch schon die Saison eingeläutet haben. Weil noch keine Blätter an den Bäumen sind können wir zum ersten Mal die Schwedensäule auf dem rechten Ufer so richtig gut sehen.
Unser Ziel ist eigentlich die "Nordspitze", eine breite Stelle im Altrheinarm kurz vor der Mündung in den (Neu)Rhein. Irgendwie können wir bei diesem Pegel eine deutliche Ausbuchtung des Altrheinarms nicht sehen, wir hatten mehr erwartet. Unser Blick geht weiter nach vorne. Ist das etwa schon der Rhein? Ja, er ist es. Ganz vorsichtig tasten wir uns nach vorne, weil durch den spitzen Winkel der Altrheinmündung talfahrende Schiffe erst sehr spät zu erkennen sind. Auf Steuerbord sehen wir drei Frachtschiffe auf Bergfahrt. Von Backbord kommt nichts. Wir entschließen uns für die freie Seite und fahren auf dem Rhein ein Stück talwärts. Die Gashebel werden nach vorne geschoben und der Bug mit den Trimmklappen nach unten gedrückt. Für eine echte Gleitfahrt reicht die Geschwindigkeit wohl noch nicht, aber für die erste Ausfahrt soll das erstmal reichen.
Wir drehen um und sind ganz froh keinen Gegenverkehr zu haben bis wir wieder in den Altrheinarm einbiegen. Ganz entspannt geht es zurück in den Hafen. Das Einparken am Steg erweist sich als verbesserungswürdig, aber zum Glück gibt es Clubmitglieder, die mit gutem Rat und Tat mithelfen. Trotzdem steht Einparken üben auf unserer Liste ganz oben für zukünftige Aktivitäten.
Insgesamt waren wir 15,8 km und fast zwei Stunden unterwegs.
Wir machen es uns auf dem Boot gemütlich mit mitgebrachtem Essen und etwas Rotwein, denn wir haben noch eine Premiere vor uns: Unsere erste Nacht auf dem Boot.
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