Samstag, 7. Juli 2012

Hanauer Bootsclub, Main km 55,8 LU [50° 07.613' N 008° 54.355' E] Liegeplatz 12

Wir haben auf dem Boot übernachtet. Den Abend zuvor haben wir angenehm in lauer Nacht in einer fröhlicher Runde mit den Menschen vom YCU Raunheim verbracht. Eines unserer Autos haben wir schon gestern beim Hanauer Bootsclub abgestellt und uns dort für einen Liegeplatz angemeldet. Kurz nach 6 Uhr macht sich Claudia noch auf den Weg um Markus zu holen. Nach dem Frühstück legen wir ab.

Vor der Schleuse Eddersheim melden wir uns über Funk an und müssen eine knappe halbe Stunde auf zwei bergfahrende Frachter warten, hinter denen wir in die Backbordschleuse einfahren können.
Wir haben alle vier Fender, zwei quer und zwei senkrecht und den großen Kugelfender auf die Steuerbordseite gehängt. Außerdem haben wir Leinen an der mittleren und der Heckklampe vorbereitet. Wir legen auf unserer Steuerbordseite an. Claudia und Markus legen jeder eine Leine auf Slip auf einen kleinen Poller in der Spundwand. Leider liegen die Poller in der Spundwand soweit auseinander, dass wir für beide Leinen den gleichen Poller nehmen müssen. Die CLARA lässt sich aber auch so ausreichend stabil an der Wand halten. Es ist für beide, Claudia und Markus, eine Kombination von Zug auf die Leine und Abstoßen von der Schleusenwand.
Mit steigendem Wasser legen wir die Leinen auf den nächst höheren Poller um, schließlich auf einen Poller oder einen Stahlbügel oben auf der Schleusenwand.


Wir lassen mehr als eine Frachterlänge zwischen uns und dem ausfahrenden Frachter, bevor wir losfahren. Unser Boot ist auf den Turbulenzen in der Schleusenkammer bei diesem Abstand kontrollierbar. Der Frachter vor uns fährt sehr langsam aus der Kammer - etwa zwei Knoten - und wir müssen aufpassen um den Abstand zu halten. Nächstes Mal geben wir einem Berufsschiffer vor uns noch mehr Vorsprung, denn dann können wir schneller ausfahren und so auch besser manövrieren.

Bei der nächsten Schleuse, Griesheim, melden wir uns wieder an und müssen eine dreiviertel Stunde auf einen der beiden Frachter aus der letzten Schleuse warten, den wir überholt hatten. Der Schleusenmeister weist uns an am backbordseitigen Haltepunkt im Vorkanal zu wechseln, wo wir denn auch festmachen. Insgesamt haben sich drei Frachter angemeldet, aber da es für den dritten in der Doppelkammer knapp werden würde, dürfen wir hinter zwei Frachtern in die Steuerbordkammer. Zwei weitere Sportboote schließen sich uns an. Wie legen auf Backbord an, weil da schon unsere Fender hängen.
Der Frachter vor uns lässt seine Maschinen weiter laufen und wir haben ziemliche Schwierigkeiten den Bug der CLARA an der Schleusenwand zu halten. Der Schleusenmeister sieht das auch und bittet den Frachter die Motoren zu stoppen, mit Rücksicht auf die dahinter liegenden Sportboote. Nach der zweiten Aufforderung stoppt der Frachter dann tatsächlich seine Maschinen.
Wir verlassen die Schleuse, setzen unseren Weg auf dem Main flussaufwärts fort und passieren den Frankfurter Westhafen, den Ort von Markus' und Ralfs Schulstunden mit Fahrlehrer Walter.

Die imposante Skyline von Frankfurt können wir heute mal aus einer anderen Perspektive, vom Main, sehen.

Es folgt die Schleuse Offenbach. Wieder müssen wir eine knappe halbe Stunde warten, ausgerechnet wieder auf den uns schon gut bekannten Frachter, der dieses Mal in der Schleusenkammer gleich seinen Antrieb abstellt.
Wir bemerken, dass unser Dreierteam schon viel Routine beim Schleusen entwickelt hat.

Ein weiterer denkwürdiger Ort wird passiert: Das Clubgelände des Offenbacher Rudervereins, wo Ralf vier und Markus schon zwei Prüfungen abgelegt haben. Alle erfolgreich, ein gutes Gefühl.

Die Sportbootschleuse Mühlheim ist mit 4,0 m Nutzbreite groß genug für die CLARA und wir steuern sie an. Bevor wir uns richtig klar sind, wie denn jemand von uns von Bord kommen könnte um die Anlage zu bedienen, geben uns freundliche Menschen von oben schon ein Zeichen, in die Schleuse einzufahren. Mit Fendern auf beiden Seiten fahren wir ein. Ein Jetski mit einem Pärchen besetzt folgt uns noch. Das Tor schließt sich. Das steigende Wasser in der kleinen Schleuse ist unruhiger als erwartet. Die CLARA wird nach hinten getrieben und Claudia auf der einen und Markus auf der anderen Seite haben alle Hände voll zu tun, um die CLARA an ihrem Platz zu halten.
Das Tor im Oberwasser öffnet sich und wir können ausfahren. Das war insgesamt sehr bequem, aber leider fehlt uns auf diese Weise immer noch die eigene Erfahrung mit einer Sportbootschleuse.

Wir erreichen unser Etappenziel, den Hanauer Bootsclub, dessen Steganlagen direkt im Strom liegen. Wir machen auf uns aufmerksam und werden zu einem freien Stegplatz geleitet. Markus besorgt das Einparken und freundliche Menschen helfen uns beim Anlegen.

Unsere zweite Etappe auf dem Main ging über 25,2 sm im Wasser bzw. 45,2 km über Grund.

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