Donnerstag, 16. August 2012

Marina Westhafen, Frankfurt, Main km 33,0 RU [50° 05.948' N 008° 39.567' E] Liegeplatz 2

Wir nehmen die zweite Etappe auf unserem Weg zurück nachhause in Angriff. Ralf hat sich als Besatzung Werner und Markus dazu geholt. Wir nehmen Abschied von Aschaffenburg und erreichen als erste Schleuse Kleinostheim. Dort müssen wir erstmal am Haltepunkt festmachen und abwarten. 

Hinter einem Frachter dürfen wir dann in die Schleusenkammer. Der Kapitän des Frachters ist am Funk gar nicht glücklich, als ihn der Schleusenmeister informiert, dass ein Sportboot mitgeschleust wird. Womöglich hat er Sorge, dass wir ihn aufhalten könnten. Wir legen zügig in der Schleusenkammer an und melden uns weisungsgemäß beim Schleusenmeister, dass wir fertig sind. 
Keine Reaktion, das Tor zum Oberwasser schließt sich nicht. 

Nach ein paar Minuten wiederholen wir unsere Meldung um vom Schleusenmeister zu erfahren, dass der Frachter vor uns noch nicht soweit ist. Von wegen, wir und den Frachter aufhalten!













Nach Kleinostheim - vorbei an der Einhardbasilika von Seligenstadt - erreichen wir die Sportbootschleuse Krotzenburg, mit 4 Meter Nutzbreite groß genug für die CLARA. Die Schleuse liegt vor uns, offen und leer. Markus steuert uns vorsichtig in die Schleusenkammer und wir machen auf Slip fest.















































Als das talseitige Tor schließlich offen ist, ziehen und schieben wir die CLARA ohne eigenen Antrieb aus der Kammer bis zum Ponton im Unterwasser, wo Ralf, der die Schleuse bedient hat, wieder zusteigt.










Als nächstes kommt die Sportbootschleuse Mühlheim, ebenfalls 4 Meter Nutzbreite. Gleiches Spiel. die Schleuse ist offen und leer. Diesmal steuert Ralf und Markus bedient die Anlage. Bei der Ausfahrt wird wieder geschoben und gezogen und am Steg im Unterwasser steigt Markus wieder zu.


Mit der Schleuse Offenbach in Sicht melden wir uns an und müssen erstmal warten. Wir machen am Haltepunkt an der Schleuseninsel fest. Die Wartezeit ist gerade mal erträgliche 30 Minuten. Dann dürfen wir nach einem talfahrenden Frachter - es ist der gleiche, den wir in Kleinostheim vor uns hatten - einfahren bis in die talseitige Kammerhälfte.

Offenbach war die letzte Schleuse für heute und wir fahren gemächlich weiter, sehen beim Osthafen Frankfurts den halbfertigen Wolkenkratzer der EZB und längs zum Ufer eine Brücke liegen. Dann kommt die bekannte Skyline Frankfurts wieder in Sicht.

In der Marina im Westhafen wartet schon der Hafenmeister auf uns und hilft uns beim Anlegen. Für den Liegeplatz hatten wir uns schon am Vortag angemeldet. Wie üblich haben wir ein Auto, Werners, am Zielort geparkt. Werner fährt Markus und Ralf zurück zum Auto in Aschaffenburg und damit machen alle sich nach einem schönen Tag auf den Heimweg.

Auf der zweiten Etappe unseres Rückwegs auf dem Main sind wir 54,9 km (über Grund) gefahren.

Dienstag, 7. August 2012

MWSC Aschaffenburg, Main km 87,4 RU [49° 58.082' N 009° 08.363' E] Gästeliegeplatz

Die CLARA hat neue Schrauben bekommen und wurde von Ralf auch in den Hafen des Yachtclubs Miltenberg auf einen Liegeplatz mit Steg verlegt. Jetzt soll der Rückweg begonnen werden, aber dazu muss erstmal ein Team gefunden werden. Heute ist es endlich soweit. Ralf hat als Mitfahrer die Männer aus Claudias Geschwisterschaft gewinnen können, nämlich ihren Bruder Ottmar und dazu noch Werner und Gerhard, Ehemänner von Claudias Schwestern.

Mit diesen gestandenen Männern wird die erste kritische Aufgabe in Angriff genommen, nämlich die CLARA aus dem engen Yachthafen zu manövrieren ohne irgendwo anzuecken. Es gelingt einwandfrei und Dank dafür gebührt auch dem Hafenmeister, der kräftig mithilft.

Wir fahren los. Ottmar und Werner haben beide schon am Ruder der CLARA gesessen und lösen Ralf auf der gesamten Fahrt immer wieder ab.

Vier Schleusen liegen auf unserem Weg, alles große Schleusen, weil die Bootsschleusen zu klein sind. Als erste erreichen wir Heubach. In Sichtweite melden wir uns an, müssen aber 40 Minuten auf zwei Talfahrer warten, hinter denen wir dann in die Schleusenkammer dürfen. Beim Schleusen zeigt sich die Routine, die Werner und Ottmar haben, aber auch Gerhard ist sofort dabei wenn es darum geht, die Leine zu führen. Generell scheint Schleusen bei Talfahrt einfacher zu sein, kann man doch einfach vom Boot auf die Schleusenmauer springen, die Leine um einen Poller oder durch einen Stahlbügel zu legen und dann vom Boot nur noch auf Länge nachzuführen. Zum Ablegen wird das lose Ende um Poller oder Stahlbügel gezogen und schon ist man frei.


So machen wir es in der Schleuse Heubach und folgen dann den beiden Frachtern. Die haben es mit fünf Knoten über Grund wirklich nicht eilig, aber überholen hat wenig Zweck, müssten wir dann doch an der nächsten Schleuse wieder auf sie warten. Stattdessen fahren wir hinterher und schließen wir auf, wenn eine Schleuse in Sicht kommt, um dann anzufragen, ob wir mit in die Schleuse dürfen. So klappt es auch bei den nächsten drei Schleusen, Klingenberg, Wallstadt und Obernau. Langsames Fahren, dafür keine Wartezeiten an den Schleusen.


Einen kleinen Zwischenfall haben wir in der Schleuse Wallstadt. Beim Loswerfen der Heckleine hat sich diese in einer Spalte der Betonoberkante der Schleusenkammer verklemmt. Die vordere Leine ist schon los und die CLARA droht sich in der Schleusenkammer quer zu legen. Da hilft nur eins: Ralf reicht Werner das stets bereit liegende Messer und die Leine wird gekappt. Alles wieder in Ordnung.


Nach der letzten Schleuse, Obernau, sind wir alleine auf dem Main, Schloss Johannisburg schon in Sicht. Wir nutzen die Gelegenheit Gerhard, der so gut beim Schleusen mitgemacht hat, jetzt auch etwas Fahruntericht zu geben: geradeaus fahren, kursgerecht aufstoppen und auf dem Teller wenden. Und er macht das nicht schlecht.

Schließlich fahren wir in Aschaffenburgs schönen natürlichen Hafen ein und legen am Kopfsteg des Motorboot- und Wasserskiclubs Aschaffenburg an. Rücksprache mit dem Hafenmeister ergibt dass sie CLARA dort bis auf weiteres liegen bleiben kann.

Wir haben wie üblich ein Auto am Start und am Ziel unserer Etappe. So fährt Werner uns noch zurück nach Miltenberg und von dort fährt jeder nachhause.
Es war ein guter Tag, ein tolles Team und alles hat wunderbar geklappt!

Wir sind auf der ersten Etappe unseres Rückwegs 18,5 sm im Wasser bzw. 41,5 km über Grund gefahren.