Sonntag, 27. Mai 2012

Schiersteiner Hafen, Rhein km 505,8 RU, "Arche Noah" [50° 02.513' N 008° 11.803' E]

Pfingstsonntag. Wir sind mit Doris & Horst für einen Ausflug auf und mit der CLARA verabredet. Der aufmerksame Leser dieses Blogs wird sich an Doris & Horst erinnern, siehe Eintrag von vor fast genau einem Jahr, dem 29. Mai 2011.

Wohin soll es gehen? Die Frage stellt sich immer wieder und diesmal soll es der Schiersteiner Hafen sein. Wir fahren den Altrhein und dann den Neurhein flussabwärts. Wir sehen kaum Berufsschifffahrt, dafür viele Segler. Feiertag eben. Und dass der Rhein ein Segelrevier ist, mag man sich kaum vorstellen.

Unsere Fahrt auf dem (Neu)Rhein geht über immerhin 32 km, vorbei an der Mainmündung und Schloss Biebrich im gleichnamigen Wiesbadener Stadtteil. Der anfangs noch bedeckte Himmel und die etwas verhaltenen Temperaturen sind einem frühsommerlichen Traumwetter gewichen.

Schließlich erreichen wir die Einfahrt zum Schiersteiner Hafen. Hier haben zwei Yachtclubs und etliche Wassersportvereine ihre Heimat. Wir sehen uns um und steuern dann das schwimmende Restaurant "Arche Noah" an. Und siehe da, das Restaurant hat einen eigenen Anleger und da ist auch noch ein Platz frei. Wir legen an und das Glück bleibt uns treu: Wir bekommen auch noch einen Tisch auf der Veranda mit Blick auf die CLARA und den ganzen Schiersteiner Hafen.

Passend zum Anlass nehmen wir Fisch für unser etwas verspätetes Mittagessen und der schmeckt richtig gut. Die Preise sind zivil, der Service freundlich und so können wir die Arche Noah dem Wasserwanderer oder Ausflügler wärmstens empfehlen.

Wir machen uns auf den Rückweg. Auf dem Rhein übernimmt Horst das Ruder und man merkt ihm an, dass er ein erfahrener Skipper ist. Wir anderen drei, Claudia, Doris und Ralf, machen es uns auf den Polstern in der Plicht gemütlich, winken anderen Sportbooten zu und genießen die Fahrt. Zurück im Altrhein ist richtig was los an der "Nordspitze". Zahlreiche Boote liegen hier auf Anker, aus unserem Club aber auch von weiter her. Ralf übernimmt wieder das Ruder und gemächlich geht es zurück in den Yachthafen. Das Anlegen gestaltet sich bei Windstille problemlos.

Es war ein schöner Tag, den wir zusammen mit guten Freunden genießen durften. Und wir waren dem Main ganz nahe - unser nächstes Ziel.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Eicher See, Rhein-km 466,0 [49° 45.571' N 008° 27.073' E]

Wir haben Claudias Bruder Ottmar und seine Frau Margarete zu Besuch. Ottmar ist vom Kfz-Fach und hat schon lange vorher sein Interesse an einer Besichtigung der CLARA angekündigt. Beide bekommen eine "Schlossführung" auf der CLARA und Ralf ist stolz wie Oskar als Ottmar beim Blick in den Motorraum feststellt, dass dort nicht nur einer sondern zwei Motoren liegen. Überhaupt hatten sie sich das Boot kleiner vorgestellt und ganz offensichtlich gefällt ihnen die CLARA.

Wir machen einen Ausflug zum Eicher See. Dazu geht es wie üblich erstmal fünfeinhalb Kilometer den Altrhein entlang und dann ein Stück den Neurhein flussaufwärts. Nach einer guten Stunde fahren wir in den Eicher See ein.
Der Eicher See ist eigentlich ein Baggersee mit Verbindung zum Rhein. Das sieht man ihm kaum noch an, denn das Ufer ist gesäumt mit kleinen Häusern auf Stelzen und eigenem Steg. Nur an einer Stelle sieht man noch das Kieswerk und ein Kiesfrachter liegt auch da. Das heißt natürlich dass mit fortgesetzter Kiesförderung der Eicher See immer noch wächst.

Ankern oder einfach nur Treiben lassen auf dem Eicher See ist nicht erlaubt. Wir drehen deshalb nur eine Runde und verlassen den Eicher See nach einer Viertelstunde wieder. 


Auf der Rückfahrt geben wir nochmal Gas und haben unseren Spaß dabei wie die CLARA mit nach unten getrimmtem Bug durch die Wellen tanzt.


Zurück im Erfelder Altrhein ankern wir an seiner breitesten Stelle, auch Nordspitze genannt. Die Sonne scheint, es ist fast windstill, Schwäne schwimmen um uns herum und das nahe Ufer des Naturschutzgebiets Kühkopf erinnert entfernt an Mangrovengewässer. Natur pur. Eine traumhafte Idylle. Wir sitzen in der Plicht, die Persenning bis auf das Dach vollständig entfernt und genießen Claudias selbst gemachte Erdbeertorte.


Auf der Rückfahrt übernimmt Ottmar das Ruder. Er hat den Bogen schnell raus. Lediglich das Einparken muss er dann doch Ralf überlassen. Wir können ja beim nächsten Mal das Rangieren nur über die Gashebel, ohne das Ruder anzufassen, üben.

"Das habt ihr gut gemacht, das Boot zu kaufen". Dieses Lob von Margarete und Ottmar geht Claudia und Ralf runter wie Öl. Und Ottmar scheint nicht abgeneigt, den Bootsführerschein zu machen. Unsere Unterstützung dazu hat er. Vielleicht gibt es doch eines Tages ein kleines "Nebeltreffen" auf der CLARA.

Mittwoch, 9. Mai 2012

TOTAL-Tankstelle, Hafen Oppenheim, Rhein-km 480,4 [49° 51.637' N 008° 21.445' E]

Markus und Ralf machen sich auf zu ihrem nächsten Abenteuer: Zum ersten Mal tanken an der Schiffstankstelle. Mit Markus als Skipper. Noch am Liegeplatz im Yachtclub ergründen wir die Trimmklappen, z.B. wie lange sie brauchen, um von ganz oben nach ganz unten zu fahren. Dabei entdecken wir auch, dass bei der Steuerung links und rechts vertauscht sind. Nun ja, wenn man es weiß ... Kurt hat uns davon abgeraten, die Trimmung der Z-Antriebe zu verwenden und nur die Trimmklappen einzusetzen.

Auf dem Weg im Altrhein reitet uns der Teufel und wir probieren doch die Trimmung der Z-Antriebe aus. Mit dem Resultat, dass wir nicht mehr wissen wie nach oben und nach unten geht und die Backbordschraube soweit aus dem Wasser herauskommt, dass die Gischt das ganze Heck nass macht. Wir machen sofort beide Motoren aus. Danach lässt sich der Backbordmotor nicht mehr starten. Wahrscheinlich irgendein Schutzmechanismus für Schraube und Motor. Nur mit der Steuerbordmaschine fahren wir in den Yachtclub zurück. Dort die Motoren abgestellt und irgendwann lassen sich die Z-Antriebe wieder herunter fahren und beide Motoren können problemlos gestartet werden.

Zweiter Versuch. Auf nach Oppenheim, ohne Experimente. Wir finden die Anlegestelle der Tankstelle und legen erstmal verkehrt herum an um zu merken, dass das Heck der CLARA bei den Diesel-Zapfsäulen liegt. Also nochmal ablegen, drehen, neu anlegen. Wir sind ganz alleine an der Tankstelle, alles o.k. Wir melden uns im Laden der Tankstelle an (zur Straße hin ist es eine ganz normale Auto-Tankstelle) und die Zapfsäule wird freigeschaltet.

Der Zapfschlauch ist lang genug um auch quer übers Boot den gegenüberliegenden Tankstutzen zu erreichen. Die Zapfpistole ist die gleiche wie für Autos, nur lässt sie sich nicht einrasten - das ist so Vorschrift am Wasser. Das heißt natürlich die ganze Zeit den Zapfhahn mit der Hand gedrückt halten. Bei insgesamt 310 Litern, und soviel haben wir getankt, ist das ganz schön anstrengend.

Auf der Rückfahrt flussaufwärts auf dem Rhein probiert Markus aus wie schnell die CLARA ist. Bei 4400 Upm ist für den Backbordmotor Schluss. Mit beiden Motoren bei dieser Drehzahl erreichen wir laut Sumlog 18,5 Knoten.