Wir nehmen die zweite Etappe auf unserem Weg zurück nachhause in Angriff. Ralf hat sich als Besatzung Werner und Markus dazu geholt. Wir nehmen Abschied von Aschaffenburg und erreichen als erste Schleuse Kleinostheim. Dort müssen wir erstmal am Haltepunkt festmachen und abwarten.
Hinter einem Frachter dürfen wir dann in die Schleusenkammer. Der Kapitän des Frachters ist am Funk gar nicht glücklich, als ihn der Schleusenmeister informiert, dass ein Sportboot mitgeschleust wird. Womöglich hat er Sorge, dass wir ihn aufhalten könnten. Wir legen zügig in der Schleusenkammer an und melden uns weisungsgemäß beim Schleusenmeister, dass wir fertig sind.
Keine Reaktion, das Tor zum Oberwasser schließt sich nicht.
Nach ein paar Minuten wiederholen wir unsere Meldung um vom Schleusenmeister zu erfahren, dass der Frachter vor uns noch nicht soweit ist. Von wegen, wir und den Frachter aufhalten!
Nach Kleinostheim - vorbei an der Einhardbasilika von Seligenstadt - erreichen wir die Sportbootschleuse Krotzenburg, mit 4 Meter Nutzbreite groß genug für die CLARA. Die Schleuse liegt vor uns, offen und leer. Markus steuert uns vorsichtig in die Schleusenkammer und wir machen auf Slip fest.
Als das talseitige Tor schließlich offen ist, ziehen und schieben wir die CLARA ohne eigenen Antrieb aus der Kammer bis zum Ponton im Unterwasser, wo Ralf, der die Schleuse bedient hat, wieder zusteigt.
Als nächstes kommt die Sportbootschleuse Mühlheim, ebenfalls 4 Meter Nutzbreite. Gleiches Spiel. die Schleuse ist offen und leer. Diesmal steuert Ralf und Markus bedient die Anlage. Bei der Ausfahrt wird wieder geschoben und gezogen und am Steg im Unterwasser steigt Markus wieder zu.
Mit der Schleuse Offenbach in Sicht melden wir uns an und müssen erstmal warten. Wir machen am Haltepunkt an der Schleuseninsel fest. Die Wartezeit ist gerade mal erträgliche 30 Minuten. Dann dürfen wir nach einem talfahrenden Frachter - es ist der gleiche, den wir in Kleinostheim vor uns hatten - einfahren bis in die talseitige Kammerhälfte.
Offenbach war die letzte Schleuse für heute und wir fahren gemächlich weiter, sehen beim Osthafen Frankfurts den halbfertigen Wolkenkratzer der EZB und längs zum Ufer eine Brücke liegen. Dann kommt die bekannte Skyline Frankfurts wieder in Sicht.
In der Marina im Westhafen wartet schon der Hafenmeister auf uns und hilft uns beim Anlegen. Für den Liegeplatz hatten wir uns schon am Vortag angemeldet. Wie üblich haben wir ein Auto, Werners, am Zielort geparkt. Werner fährt Markus und Ralf zurück zum Auto in Aschaffenburg und damit machen alle sich nach einem schönen Tag auf den Heimweg.
Auf der zweiten Etappe unseres Rückwegs auf dem Main sind wir 54,9 km (über Grund) gefahren.
Donnerstag, 16. August 2012
Dienstag, 7. August 2012
MWSC Aschaffenburg, Main km 87,4 RU [49° 58.082' N 009° 08.363' E] Gästeliegeplatz
Die CLARA hat neue Schrauben bekommen und wurde von Ralf auch in den Hafen des Yachtclubs Miltenberg auf einen Liegeplatz mit Steg verlegt. Jetzt soll der Rückweg begonnen werden, aber dazu muss erstmal ein Team gefunden werden. Heute ist es endlich soweit. Ralf hat als Mitfahrer die Männer aus Claudias Geschwisterschaft gewinnen können, nämlich ihren Bruder Ottmar und dazu noch Werner und Gerhard, Ehemänner von Claudias Schwestern.
Mit diesen gestandenen Männern wird die erste kritische Aufgabe in Angriff genommen, nämlich die CLARA aus dem engen Yachthafen zu manövrieren ohne irgendwo anzuecken. Es gelingt einwandfrei und Dank dafür gebührt auch dem Hafenmeister, der kräftig mithilft.
Wir fahren los. Ottmar und Werner haben beide schon am Ruder der CLARA gesessen und lösen Ralf auf der gesamten Fahrt immer wieder ab.
Vier Schleusen liegen auf unserem Weg, alles große Schleusen, weil die Bootsschleusen zu klein sind. Als erste erreichen wir Heubach. In Sichtweite melden wir uns an, müssen aber 40 Minuten auf zwei Talfahrer warten, hinter denen wir dann in die Schleusenkammer dürfen. Beim Schleusen zeigt sich die Routine, die Werner und Ottmar haben, aber auch Gerhard ist sofort dabei wenn es darum geht, die Leine zu führen. Generell scheint Schleusen bei Talfahrt einfacher zu sein, kann man doch einfach vom Boot auf die Schleusenmauer springen, die Leine um einen Poller oder durch einen Stahlbügel zu legen und dann vom Boot nur noch auf Länge nachzuführen. Zum Ablegen wird das lose Ende um Poller oder Stahlbügel gezogen und schon ist man frei.
So machen wir es in der Schleuse Heubach und folgen dann den beiden Frachtern. Die haben es mit fünf Knoten über Grund wirklich nicht eilig, aber überholen hat wenig Zweck, müssten wir dann doch an der nächsten Schleuse wieder auf sie warten. Stattdessen fahren wir hinterher und schließen wir auf, wenn eine Schleuse in Sicht kommt, um dann anzufragen, ob wir mit in die Schleuse dürfen. So klappt es auch bei den nächsten drei Schleusen, Klingenberg, Wallstadt und Obernau. Langsames Fahren, dafür keine Wartezeiten an den Schleusen.
Einen kleinen Zwischenfall haben wir in der Schleuse Wallstadt. Beim Loswerfen der Heckleine hat sich diese in einer Spalte der Betonoberkante der Schleusenkammer verklemmt. Die vordere Leine ist schon los und die CLARA droht sich in der Schleusenkammer quer zu legen. Da hilft nur eins: Ralf reicht Werner das stets bereit liegende Messer und die Leine wird gekappt. Alles wieder in Ordnung.
Nach der letzten Schleuse, Obernau, sind wir alleine auf dem Main, Schloss Johannisburg schon in Sicht. Wir nutzen die Gelegenheit Gerhard, der so gut beim Schleusen mitgemacht hat, jetzt auch etwas Fahruntericht zu geben: geradeaus fahren, kursgerecht aufstoppen und auf dem Teller wenden. Und er macht das nicht schlecht.
Schließlich fahren wir in Aschaffenburgs schönen natürlichen Hafen ein und legen am Kopfsteg des Motorboot- und Wasserskiclubs Aschaffenburg an. Rücksprache mit dem Hafenmeister ergibt dass sie CLARA dort bis auf weiteres liegen bleiben kann.
Wir haben wie üblich ein Auto am Start und am Ziel unserer Etappe. So fährt Werner uns noch zurück nach Miltenberg und von dort fährt jeder nachhause.
Es war ein guter Tag, ein tolles Team und alles hat wunderbar geklappt!
Wir sind auf der ersten Etappe unseres Rückwegs 18,5 sm im Wasser bzw. 41,5 km über Grund gefahren.
Mit diesen gestandenen Männern wird die erste kritische Aufgabe in Angriff genommen, nämlich die CLARA aus dem engen Yachthafen zu manövrieren ohne irgendwo anzuecken. Es gelingt einwandfrei und Dank dafür gebührt auch dem Hafenmeister, der kräftig mithilft.
Wir fahren los. Ottmar und Werner haben beide schon am Ruder der CLARA gesessen und lösen Ralf auf der gesamten Fahrt immer wieder ab.
Vier Schleusen liegen auf unserem Weg, alles große Schleusen, weil die Bootsschleusen zu klein sind. Als erste erreichen wir Heubach. In Sichtweite melden wir uns an, müssen aber 40 Minuten auf zwei Talfahrer warten, hinter denen wir dann in die Schleusenkammer dürfen. Beim Schleusen zeigt sich die Routine, die Werner und Ottmar haben, aber auch Gerhard ist sofort dabei wenn es darum geht, die Leine zu führen. Generell scheint Schleusen bei Talfahrt einfacher zu sein, kann man doch einfach vom Boot auf die Schleusenmauer springen, die Leine um einen Poller oder durch einen Stahlbügel zu legen und dann vom Boot nur noch auf Länge nachzuführen. Zum Ablegen wird das lose Ende um Poller oder Stahlbügel gezogen und schon ist man frei.
So machen wir es in der Schleuse Heubach und folgen dann den beiden Frachtern. Die haben es mit fünf Knoten über Grund wirklich nicht eilig, aber überholen hat wenig Zweck, müssten wir dann doch an der nächsten Schleuse wieder auf sie warten. Stattdessen fahren wir hinterher und schließen wir auf, wenn eine Schleuse in Sicht kommt, um dann anzufragen, ob wir mit in die Schleuse dürfen. So klappt es auch bei den nächsten drei Schleusen, Klingenberg, Wallstadt und Obernau. Langsames Fahren, dafür keine Wartezeiten an den Schleusen.
Einen kleinen Zwischenfall haben wir in der Schleuse Wallstadt. Beim Loswerfen der Heckleine hat sich diese in einer Spalte der Betonoberkante der Schleusenkammer verklemmt. Die vordere Leine ist schon los und die CLARA droht sich in der Schleusenkammer quer zu legen. Da hilft nur eins: Ralf reicht Werner das stets bereit liegende Messer und die Leine wird gekappt. Alles wieder in Ordnung.
Nach der letzten Schleuse, Obernau, sind wir alleine auf dem Main, Schloss Johannisburg schon in Sicht. Wir nutzen die Gelegenheit Gerhard, der so gut beim Schleusen mitgemacht hat, jetzt auch etwas Fahruntericht zu geben: geradeaus fahren, kursgerecht aufstoppen und auf dem Teller wenden. Und er macht das nicht schlecht.
Schließlich fahren wir in Aschaffenburgs schönen natürlichen Hafen ein und legen am Kopfsteg des Motorboot- und Wasserskiclubs Aschaffenburg an. Rücksprache mit dem Hafenmeister ergibt dass sie CLARA dort bis auf weiteres liegen bleiben kann.
Wir haben wie üblich ein Auto am Start und am Ziel unserer Etappe. So fährt Werner uns noch zurück nach Miltenberg und von dort fährt jeder nachhause.
Es war ein guter Tag, ein tolles Team und alles hat wunderbar geklappt!
Wir sind auf der ersten Etappe unseres Rückwegs 18,5 sm im Wasser bzw. 41,5 km über Grund gefahren.
Sonntag, 15. Juli 2012
Yachtclub Miltenberg, Main km 125,1 RU [49° 42.329' N 009° 15.414' E] Außenliegeplatz
Nach einer Nacht auf der CLARA in Aschaffenburg machen wir uns zeitig auf den Weg, weil wir für unsere vierte und letzte Etappe auf dem Main vier Schleusen vor uns haben, die keine geeignete Sportbootschleusen haben. Und bei den Schleusen für die Berufsschifffahrt sind bekanntlich die Wartezeiten für ein Sportboot nicht kalkulierbar. Das Team hat gut geschlafen und Zeit für ein Frühstück ist trotz alledem.
Dann aber geht es los.
Die erste Schleuse ist in Obernau. Wir dürfen einfahren, sobald ein Talfahrer abgeschleust ist. Das dauert auch noch eine Viertelstunde, aber immerhin werden wir alleine geschleust.
Nach der Schleuse fahren wir flott mit 10 kn (über Grund) weiter. Dann passiert es. Ralf ist am Ruder und ist offensichtlich wenige Meter außerhalb des Fahrwassers. Was im Rhein kein Problem ist, nämlich mit einem Sportboot ein Stückchen das Fahrwasser zu verlassen, ist im Main hochgefährlich. Auf 49° 54.005' N 009° 08.688' E fahren wir über eine unter Wasser liegende Buhne. Ein Ruck geht durchs Boot, Ralf nimmt sofort das Gas weg, wendet über Backbord in das Fahrwasser. Fahrversuche einzeln mit den Motoren ergeben keinen Schub auf Backbord, Steuerbord funktioniert.
Wir stoppen und Ralf kontrolliert den Motorraum auf einen möglichen Wassereinbruch. Alles trocken, auch sonst ist nichts zu sehen.
Das Echolot gab keine Warnung, wahrscheinlich wäre es sowieso zu spät gewesen, um zu reagieren. Eine zuhause vorgenommene Überprüfung mit den ENC-Karten von ELWIS ergibt, dass die Buhnen an dieser Stelle gerade mal fünf Meter vom Fahrwasserrand entfernt sind.
Wir beraten die weitere Vorgehensweise. Auf Main km 110,7 RU, also flussaufwärts, gibt es die Erlenbacher Schiffswerft. Wir beschließen weiter zu fahren und uns die Werft auf eine Anlegemöglichkeit hin anzusehen. Mehr geht nicht, es ist Sonntag.
Wir fahren mit der Steuerbordmaschine weiter, die Backbordmaschine läuft im Leerlauf mit, um die Starterbatterie zu laden.
Wir nähern uns der Schleuse Wallstadt und dürfen wieder einfahren, sobald ein Talfahrer abgeschleust ist. Wir halten etwas Abstand zur Schleuse, anlegen wollen wir nicht und die CLARA mit nur einer Maschine auf Position zu halten ist nicht ganz einfach. Auch das Anlegen an der Schleusenwand gestaltet sich wesentlich schwieriger. Alle sind gefordert. Wir schaffen es und werden alleine geschleust.
Die Erlenbacher Schiffswerft kommt in Sicht. Keine Anlegemöglichkeit für Sportboote und offensichtlich eine Werft für große Frachter. Wir beschließen bis zum Yachtclub Miltenberg weiter zu fahren.
Bei der Schleuse Klingenberg die gleiche Prozedur. Wir warten auf einen Talfahrer und werden dann alleine geschleust.
Bei der Schleuse Heubach dürfen wir direkt einfahren. Hier haben wir die größten Schwierigkeiten, die CLARA will sich quer legen. Es dauert ein bisschen, bis wir fest an der Wand sind. Der Schleusenmeister wird ungeduldig.
Mit Miltenberg in Sicht rufen wir den Yachtclub Miltenberg an und bitten um Hilfe beim anlegen. Als wir am Yachtclub ankommen, wird uns bedeutet, nicht zu versuchen in den Yachthafen einzufahren, sonder direkt vor dem Clubhaus an einer Kaimauer anzulegen. Das macht die Sache natürlich viel einfacher und mit vereinten Kräften, unsere und die der Clubmitglieder, kann die CARA festgemacht werden.
Jetzt wollen es natürlich alle sehen. Wir fahren die Z-Antriebe hoch und sehen den Schaden. Die Backbordschraube ist weg, die Steuerbordschraube ist "angeknabbert". Wir hatten Glück, dass wir soweit gekommen sind. Und noch mehr Glück im Unglück: Ein offensichtlich fachkundiges Clubmitglied identifiziert Typ und Größe der Schrauben und wir können sofort ein Paar neue bestellen. Da wir sowieso nicht vorhaben sobald zurück zu fahren, bleibt genügend Zeit für eine Reparatur.
Unsere vierte Etappe auf dem Main ging über 23,2 sm im Wasser bzw. 41,0 km über Grund.
Dann aber geht es los.
Die erste Schleuse ist in Obernau. Wir dürfen einfahren, sobald ein Talfahrer abgeschleust ist. Das dauert auch noch eine Viertelstunde, aber immerhin werden wir alleine geschleust.
Nach der Schleuse fahren wir flott mit 10 kn (über Grund) weiter. Dann passiert es. Ralf ist am Ruder und ist offensichtlich wenige Meter außerhalb des Fahrwassers. Was im Rhein kein Problem ist, nämlich mit einem Sportboot ein Stückchen das Fahrwasser zu verlassen, ist im Main hochgefährlich. Auf 49° 54.005' N 009° 08.688' E fahren wir über eine unter Wasser liegende Buhne. Ein Ruck geht durchs Boot, Ralf nimmt sofort das Gas weg, wendet über Backbord in das Fahrwasser. Fahrversuche einzeln mit den Motoren ergeben keinen Schub auf Backbord, Steuerbord funktioniert.
Wir stoppen und Ralf kontrolliert den Motorraum auf einen möglichen Wassereinbruch. Alles trocken, auch sonst ist nichts zu sehen.
Das Echolot gab keine Warnung, wahrscheinlich wäre es sowieso zu spät gewesen, um zu reagieren. Eine zuhause vorgenommene Überprüfung mit den ENC-Karten von ELWIS ergibt, dass die Buhnen an dieser Stelle gerade mal fünf Meter vom Fahrwasserrand entfernt sind.
Wir beraten die weitere Vorgehensweise. Auf Main km 110,7 RU, also flussaufwärts, gibt es die Erlenbacher Schiffswerft. Wir beschließen weiter zu fahren und uns die Werft auf eine Anlegemöglichkeit hin anzusehen. Mehr geht nicht, es ist Sonntag.
Wir fahren mit der Steuerbordmaschine weiter, die Backbordmaschine läuft im Leerlauf mit, um die Starterbatterie zu laden.
Wir nähern uns der Schleuse Wallstadt und dürfen wieder einfahren, sobald ein Talfahrer abgeschleust ist. Wir halten etwas Abstand zur Schleuse, anlegen wollen wir nicht und die CLARA mit nur einer Maschine auf Position zu halten ist nicht ganz einfach. Auch das Anlegen an der Schleusenwand gestaltet sich wesentlich schwieriger. Alle sind gefordert. Wir schaffen es und werden alleine geschleust.
Die Erlenbacher Schiffswerft kommt in Sicht. Keine Anlegemöglichkeit für Sportboote und offensichtlich eine Werft für große Frachter. Wir beschließen bis zum Yachtclub Miltenberg weiter zu fahren.
Bei der Schleuse Klingenberg die gleiche Prozedur. Wir warten auf einen Talfahrer und werden dann alleine geschleust.
Bei der Schleuse Heubach dürfen wir direkt einfahren. Hier haben wir die größten Schwierigkeiten, die CLARA will sich quer legen. Es dauert ein bisschen, bis wir fest an der Wand sind. Der Schleusenmeister wird ungeduldig.
Mit Miltenberg in Sicht rufen wir den Yachtclub Miltenberg an und bitten um Hilfe beim anlegen. Als wir am Yachtclub ankommen, wird uns bedeutet, nicht zu versuchen in den Yachthafen einzufahren, sonder direkt vor dem Clubhaus an einer Kaimauer anzulegen. Das macht die Sache natürlich viel einfacher und mit vereinten Kräften, unsere und die der Clubmitglieder, kann die CARA festgemacht werden.
Jetzt wollen es natürlich alle sehen. Wir fahren die Z-Antriebe hoch und sehen den Schaden. Die Backbordschraube ist weg, die Steuerbordschraube ist "angeknabbert". Wir hatten Glück, dass wir soweit gekommen sind. Und noch mehr Glück im Unglück: Ein offensichtlich fachkundiges Clubmitglied identifiziert Typ und Größe der Schrauben und wir können sofort ein Paar neue bestellen. Da wir sowieso nicht vorhaben sobald zurück zu fahren, bleibt genügend Zeit für eine Reparatur.
Unsere vierte Etappe auf dem Main ging über 23,2 sm im Wasser bzw. 41,0 km über Grund.
Samstag, 14. Juli 2012
MWSC Aschaffenburg, Main km 87,4 RU [49° 58.103' N 009° 08.377' E] Gästeliegeplatz
Es geht weiter auf dem Main. Unsere dritte Etappe, von Hanau nach Aschaffenburg, steht an. Als Mannschaft haben wir uns Claudias Schwester Klara und deren Mann Werner dazu geholt. Klara und Werner sind schon gestern angereist und wir haben auch schon ein Auto am Ziel, den Motorboot- und Wasserskiclub Aschaffenburg, abgestellt. Nach einem guten Essen im Restaurant Zum Anglerheim haben wir vier auf der CLARA übernachtet. Es war das erste Mal dass wir die Dinette als Gästebett verwendet haben.
Der Tag beginnt regnerisch und da die geplante Etappe nicht besonders groß ist machen wir erstmal gemütlich Frühstück und üben danach ein paar Seemannsknoten mit Klara und Werner, die wir unterwegs brauchen werden.
Der Himmel klart auf und es geht los. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Sportbootschleuse Krotzenburg, mit 4,0 m Nutzbreite für die CLARA geeignet. Das Schleusentor ist geschlossen und wir setzen Claudia am Ponton vor dem Tor ab. Wir legen nicht an, sondern Ralf hält die CLARA auf Position. Claudia geht nach oben und macht die Schleuse für die Bergfahrt fertig.
Als das untere Tor offen ist, fahren wir in die Schleusenkammer ein und Klara und Werner machen die CLARA links und rechts fest, auf Slip natürlich.
Claudia bleibt bei der Schleusenbedienung und sorgt dafür, dass sich die Kammer mit Wasser füllt und schließlich das Tor zum Oberwasser öffnet. Claudia steigt oben ein und wir fahren aus der Schleuse heraus.
Die Schleuse Kleinostheim kommt in Sicht. Wir melden uns an und müssen uns beeilen, damit wir noch mit einem Frachter mitschleusen dürfen, der schon in der Kammer ist. Mit dem neuen Team klappt das Schleusen schon sehr gut.
Werner übernimmt öfters das Ruder. Er macht seine Sache gut und kein Zweifel - es macht ihm Spaß.
Knapp 10 Kilometer hinter der Schleuse passieren wir das Wahrzeichen von Aschaffenburg, das Schloss Johannisburg und erreichen den natürlichen Wassersporthafen von Aschaffenburg. Dort sind mehrere Wassersportvereine beheimatet.
Wir melden uns beim Hafenmeister des MWSC Aschaffenburg an und dürfen am ersten Kopfsteg festmachen.
Wir haben Landstrom und machen es uns erstmal bei Kaffee und Kuchen gemütlich.
Dann holen Werner und Ralf eines unserer Autos in Hanau ab und stellen es schon an unserem nächsten Ziel, dem Yachtclub Miltenberg ab.
Währenddessen gehen die beiden Frauen in Aschaffenburg bummeln und machen übermütige Sachen wie Überschlag mit dem Auto auszuprobieren.
Wieder zurück auf der CLARA üben wir noch den Palstek oder "mach mir mal die Klampe".
Unsere dritte Etappe auf dem Main ging über 18,1 sm im Wasser bzw. 31,9 km über Grund.
Der Tag beginnt regnerisch und da die geplante Etappe nicht besonders groß ist machen wir erstmal gemütlich Frühstück und üben danach ein paar Seemannsknoten mit Klara und Werner, die wir unterwegs brauchen werden.
Der Himmel klart auf und es geht los. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Sportbootschleuse Krotzenburg, mit 4,0 m Nutzbreite für die CLARA geeignet. Das Schleusentor ist geschlossen und wir setzen Claudia am Ponton vor dem Tor ab. Wir legen nicht an, sondern Ralf hält die CLARA auf Position. Claudia geht nach oben und macht die Schleuse für die Bergfahrt fertig.
Als das untere Tor offen ist, fahren wir in die Schleusenkammer ein und Klara und Werner machen die CLARA links und rechts fest, auf Slip natürlich.
Claudia bleibt bei der Schleusenbedienung und sorgt dafür, dass sich die Kammer mit Wasser füllt und schließlich das Tor zum Oberwasser öffnet. Claudia steigt oben ein und wir fahren aus der Schleuse heraus.
Die Schleuse Kleinostheim kommt in Sicht. Wir melden uns an und müssen uns beeilen, damit wir noch mit einem Frachter mitschleusen dürfen, der schon in der Kammer ist. Mit dem neuen Team klappt das Schleusen schon sehr gut.
Werner übernimmt öfters das Ruder. Er macht seine Sache gut und kein Zweifel - es macht ihm Spaß.
Knapp 10 Kilometer hinter der Schleuse passieren wir das Wahrzeichen von Aschaffenburg, das Schloss Johannisburg und erreichen den natürlichen Wassersporthafen von Aschaffenburg. Dort sind mehrere Wassersportvereine beheimatet.
Wir melden uns beim Hafenmeister des MWSC Aschaffenburg an und dürfen am ersten Kopfsteg festmachen.
Wir haben Landstrom und machen es uns erstmal bei Kaffee und Kuchen gemütlich.
Dann holen Werner und Ralf eines unserer Autos in Hanau ab und stellen es schon an unserem nächsten Ziel, dem Yachtclub Miltenberg ab.
Währenddessen gehen die beiden Frauen in Aschaffenburg bummeln und machen übermütige Sachen wie Überschlag mit dem Auto auszuprobieren.
Unsere dritte Etappe auf dem Main ging über 18,1 sm im Wasser bzw. 31,9 km über Grund.
Samstag, 7. Juli 2012
Hanauer Bootsclub, Main km 55,8 LU [50° 07.613' N 008° 54.355' E] Liegeplatz 12
Wir haben auf dem Boot übernachtet. Den Abend zuvor haben wir angenehm in lauer Nacht in einer fröhlicher Runde mit den Menschen vom YCU Raunheim verbracht. Eines unserer Autos haben wir schon gestern beim Hanauer Bootsclub abgestellt und uns dort für einen Liegeplatz angemeldet. Kurz nach 6 Uhr macht sich Claudia noch auf den Weg um Markus zu holen. Nach dem Frühstück legen wir ab.
Vor der Schleuse Eddersheim melden wir uns über Funk an und müssen eine knappe halbe Stunde auf zwei bergfahrende Frachter warten, hinter denen wir in die Backbordschleuse einfahren können.
Wir haben alle vier Fender, zwei quer und zwei senkrecht und den großen Kugelfender auf die Steuerbordseite gehängt. Außerdem haben wir Leinen an der mittleren und der Heckklampe vorbereitet. Wir legen auf unserer Steuerbordseite an. Claudia und Markus legen jeder eine Leine auf Slip auf einen kleinen Poller in der Spundwand. Leider liegen die Poller in der Spundwand soweit auseinander, dass wir für beide Leinen den gleichen Poller nehmen müssen. Die CLARA lässt sich aber auch so ausreichend stabil an der Wand halten. Es ist für beide, Claudia und Markus, eine Kombination von Zug auf die Leine und Abstoßen von der Schleusenwand.
Mit steigendem Wasser legen wir die Leinen auf den nächst höheren Poller um, schließlich auf einen Poller oder einen Stahlbügel oben auf der Schleusenwand.
Wir lassen mehr als eine Frachterlänge zwischen uns und dem ausfahrenden Frachter, bevor wir losfahren. Unser Boot ist auf den Turbulenzen in der Schleusenkammer bei diesem Abstand kontrollierbar. Der Frachter vor uns fährt sehr langsam aus der Kammer - etwa zwei Knoten - und wir müssen aufpassen um den Abstand zu halten. Nächstes Mal geben wir einem Berufsschiffer vor uns noch mehr Vorsprung, denn dann können wir schneller ausfahren und so auch besser manövrieren.
Bei der nächsten Schleuse, Griesheim, melden wir uns wieder an und müssen eine dreiviertel Stunde auf einen der beiden Frachter aus der letzten Schleuse warten, den wir überholt hatten. Der Schleusenmeister weist uns an am backbordseitigen Haltepunkt im Vorkanal zu wechseln, wo wir denn auch festmachen. Insgesamt haben sich drei Frachter angemeldet, aber da es für den dritten in der Doppelkammer knapp werden würde, dürfen wir hinter zwei Frachtern in die Steuerbordkammer. Zwei weitere Sportboote schließen sich uns an. Wie legen auf Backbord an, weil da schon unsere Fender hängen.
Der Frachter vor uns lässt seine Maschinen weiter laufen und wir haben ziemliche Schwierigkeiten den Bug der CLARA an der Schleusenwand zu halten. Der Schleusenmeister sieht das auch und bittet den Frachter die Motoren zu stoppen, mit Rücksicht auf die dahinter liegenden Sportboote. Nach der zweiten Aufforderung stoppt der Frachter dann tatsächlich seine Maschinen.
Wir verlassen die Schleuse, setzen unseren Weg auf dem Main flussaufwärts fort und passieren den Frankfurter Westhafen, den Ort von Markus' und Ralfs Schulstunden mit Fahrlehrer Walter.
Die imposante Skyline von Frankfurt können wir heute mal aus einer anderen Perspektive, vom Main, sehen.
Es folgt die Schleuse Offenbach. Wieder müssen wir eine knappe halbe Stunde warten, ausgerechnet wieder auf den uns schon gut bekannten Frachter, der dieses Mal in der Schleusenkammer gleich seinen Antrieb abstellt.
Wir bemerken, dass unser Dreierteam schon viel Routine beim Schleusen entwickelt hat.
Ein weiterer denkwürdiger Ort wird passiert: Das Clubgelände des Offenbacher Rudervereins, wo Ralf vier und Markus schon zwei Prüfungen abgelegt haben. Alle erfolgreich, ein gutes Gefühl.
Die Sportbootschleuse Mühlheim ist mit 4,0 m Nutzbreite groß genug für die CLARA und wir steuern sie an. Bevor wir uns richtig klar sind, wie denn jemand von uns von Bord kommen könnte um die Anlage zu bedienen, geben uns freundliche Menschen von oben schon ein Zeichen, in die Schleuse einzufahren. Mit Fendern auf beiden Seiten fahren wir ein. Ein Jetski mit einem Pärchen besetzt folgt uns noch. Das Tor schließt sich. Das steigende Wasser in der kleinen Schleuse ist unruhiger als erwartet. Die CLARA wird nach hinten getrieben und Claudia auf der einen und Markus auf der anderen Seite haben alle Hände voll zu tun, um die CLARA an ihrem Platz zu halten.
Das Tor im Oberwasser öffnet sich und wir können ausfahren. Das war insgesamt sehr bequem, aber leider fehlt uns auf diese Weise immer noch die eigene Erfahrung mit einer Sportbootschleuse.
Wir erreichen unser Etappenziel, den Hanauer Bootsclub, dessen Steganlagen direkt im Strom liegen. Wir machen auf uns aufmerksam und werden zu einem freien Stegplatz geleitet. Markus besorgt das Einparken und freundliche Menschen helfen uns beim Anlegen.
Unsere zweite Etappe auf dem Main ging über 25,2 sm im Wasser bzw. 45,2 km über Grund.
Vor der Schleuse Eddersheim melden wir uns über Funk an und müssen eine knappe halbe Stunde auf zwei bergfahrende Frachter warten, hinter denen wir in die Backbordschleuse einfahren können.
Wir haben alle vier Fender, zwei quer und zwei senkrecht und den großen Kugelfender auf die Steuerbordseite gehängt. Außerdem haben wir Leinen an der mittleren und der Heckklampe vorbereitet. Wir legen auf unserer Steuerbordseite an. Claudia und Markus legen jeder eine Leine auf Slip auf einen kleinen Poller in der Spundwand. Leider liegen die Poller in der Spundwand soweit auseinander, dass wir für beide Leinen den gleichen Poller nehmen müssen. Die CLARA lässt sich aber auch so ausreichend stabil an der Wand halten. Es ist für beide, Claudia und Markus, eine Kombination von Zug auf die Leine und Abstoßen von der Schleusenwand.
Mit steigendem Wasser legen wir die Leinen auf den nächst höheren Poller um, schließlich auf einen Poller oder einen Stahlbügel oben auf der Schleusenwand.
Wir lassen mehr als eine Frachterlänge zwischen uns und dem ausfahrenden Frachter, bevor wir losfahren. Unser Boot ist auf den Turbulenzen in der Schleusenkammer bei diesem Abstand kontrollierbar. Der Frachter vor uns fährt sehr langsam aus der Kammer - etwa zwei Knoten - und wir müssen aufpassen um den Abstand zu halten. Nächstes Mal geben wir einem Berufsschiffer vor uns noch mehr Vorsprung, denn dann können wir schneller ausfahren und so auch besser manövrieren.
Bei der nächsten Schleuse, Griesheim, melden wir uns wieder an und müssen eine dreiviertel Stunde auf einen der beiden Frachter aus der letzten Schleuse warten, den wir überholt hatten. Der Schleusenmeister weist uns an am backbordseitigen Haltepunkt im Vorkanal zu wechseln, wo wir denn auch festmachen. Insgesamt haben sich drei Frachter angemeldet, aber da es für den dritten in der Doppelkammer knapp werden würde, dürfen wir hinter zwei Frachtern in die Steuerbordkammer. Zwei weitere Sportboote schließen sich uns an. Wie legen auf Backbord an, weil da schon unsere Fender hängen.
Der Frachter vor uns lässt seine Maschinen weiter laufen und wir haben ziemliche Schwierigkeiten den Bug der CLARA an der Schleusenwand zu halten. Der Schleusenmeister sieht das auch und bittet den Frachter die Motoren zu stoppen, mit Rücksicht auf die dahinter liegenden Sportboote. Nach der zweiten Aufforderung stoppt der Frachter dann tatsächlich seine Maschinen.
Wir verlassen die Schleuse, setzen unseren Weg auf dem Main flussaufwärts fort und passieren den Frankfurter Westhafen, den Ort von Markus' und Ralfs Schulstunden mit Fahrlehrer Walter.
Die imposante Skyline von Frankfurt können wir heute mal aus einer anderen Perspektive, vom Main, sehen.
Es folgt die Schleuse Offenbach. Wieder müssen wir eine knappe halbe Stunde warten, ausgerechnet wieder auf den uns schon gut bekannten Frachter, der dieses Mal in der Schleusenkammer gleich seinen Antrieb abstellt.
Wir bemerken, dass unser Dreierteam schon viel Routine beim Schleusen entwickelt hat.
Ein weiterer denkwürdiger Ort wird passiert: Das Clubgelände des Offenbacher Rudervereins, wo Ralf vier und Markus schon zwei Prüfungen abgelegt haben. Alle erfolgreich, ein gutes Gefühl.
Die Sportbootschleuse Mühlheim ist mit 4,0 m Nutzbreite groß genug für die CLARA und wir steuern sie an. Bevor wir uns richtig klar sind, wie denn jemand von uns von Bord kommen könnte um die Anlage zu bedienen, geben uns freundliche Menschen von oben schon ein Zeichen, in die Schleuse einzufahren. Mit Fendern auf beiden Seiten fahren wir ein. Ein Jetski mit einem Pärchen besetzt folgt uns noch. Das Tor schließt sich. Das steigende Wasser in der kleinen Schleuse ist unruhiger als erwartet. Die CLARA wird nach hinten getrieben und Claudia auf der einen und Markus auf der anderen Seite haben alle Hände voll zu tun, um die CLARA an ihrem Platz zu halten.
Das Tor im Oberwasser öffnet sich und wir können ausfahren. Das war insgesamt sehr bequem, aber leider fehlt uns auf diese Weise immer noch die eigene Erfahrung mit einer Sportbootschleuse.
Wir erreichen unser Etappenziel, den Hanauer Bootsclub, dessen Steganlagen direkt im Strom liegen. Wir machen auf uns aufmerksam und werden zu einem freien Stegplatz geleitet. Markus besorgt das Einparken und freundliche Menschen helfen uns beim Anlegen.
Unsere zweite Etappe auf dem Main ging über 25,2 sm im Wasser bzw. 45,2 km über Grund.
Sonntag, 1. Juli 2012
YCU Raunheim, Main km 11,2 LU [50° 00.746' N 008° 26.376' E] Gästeliegeplatz 21
Claudia und Ralf haben sich für diese Saison Wasserwandern auf dem Main vorgenommen. Aus Zeitgründen wird das nicht an einem Stück geschehen, dafür in einzelnen Etappen. Das Ziel für heute ist der Yachtclub Untermain in Raunheim. Ein Gästeliegeplatz steht zur Verfügung, das haben wir schon mit Hafenmeister Sven abgeklärt.
Bei bedecktem Himmel und wenig Wind verlassen wir den Hafen des Yachtclubs Darmstadt. Es geht durch den Altrhein zum Neurhein, dort flussabwärts - vorbei an dem Nachbau einer historischen Schiffsmühle in Ginsheim - bis zur Mainmündung und in den Main, genauer in die Main-Donau-Wasserstraße. Wieder ist der Unterschied zwischen Rhein und Main wie der zwischen einer Autobahn und einer Landstraße.
Die Schleuse Kostheim ist bald erreicht. Wir melden uns über Funk an und dürfen hinter einem Kabinenschiff und einem Frachtschiff in die Backbordschleuse einfahren. Hinter den beiden Schiffen bleiben noch ca. 30 Meter Platz für uns. Wir legen auf unserer Steuerbordseite an und machen mit zwei Leinen auf Slip fest. Zwei Fender sind quer gehängt, vorne zusätzlich der große runde Fender. Mit steigendem Wasser zeigt es sich, dass unsere Fender zu hoch hängen und schließlich über der oberen Spundwandfassung liegen. Der große Kugelfender wird einfach über den Rand gedrückt. Der Frachter vor uns fährt an und die CLARA wird ungeschützt gegen die Spundwandeinfassung gedrückt. In dieser Situation geben wir die Leinen frei und versuchen unser Heil in der Kammermitte, was uns nur mäßig gelingt. Im Strudel des Antriebs des Frachters vor uns touchieren wir noch ein- oder zweimal die Wand, können dann aber die CLARA von der Wand frei halten und mit Abstand dem Frachter folgen. Optimal war unsere Vorstellung in der Schleuse nicht, aber wir haben dazugelernt und nochmal wird uns das nicht passieren.
Beim YCU Raunheim - einer ehemaligen Schleusenkammer, die jetzt als Sportboothafen genutzt wird - wartet schon Hafenmeister Sven auf uns und hilft uns beim Anlegen, was uns alleine bei Seitenwind doch etwas schwer gefallen wäre. Wir haben einen schönen Gästeliegeplatz direkt an einem Stahlponton.
Unsere erste Etappe zum und auf dem Main ging über 18,7 sm im Wasser bzw. 42,5 km über Grund.
Bei bedecktem Himmel und wenig Wind verlassen wir den Hafen des Yachtclubs Darmstadt. Es geht durch den Altrhein zum Neurhein, dort flussabwärts - vorbei an dem Nachbau einer historischen Schiffsmühle in Ginsheim - bis zur Mainmündung und in den Main, genauer in die Main-Donau-Wasserstraße. Wieder ist der Unterschied zwischen Rhein und Main wie der zwischen einer Autobahn und einer Landstraße.
Die Schleuse Kostheim ist bald erreicht. Wir melden uns über Funk an und dürfen hinter einem Kabinenschiff und einem Frachtschiff in die Backbordschleuse einfahren. Hinter den beiden Schiffen bleiben noch ca. 30 Meter Platz für uns. Wir legen auf unserer Steuerbordseite an und machen mit zwei Leinen auf Slip fest. Zwei Fender sind quer gehängt, vorne zusätzlich der große runde Fender. Mit steigendem Wasser zeigt es sich, dass unsere Fender zu hoch hängen und schließlich über der oberen Spundwandfassung liegen. Der große Kugelfender wird einfach über den Rand gedrückt. Der Frachter vor uns fährt an und die CLARA wird ungeschützt gegen die Spundwandeinfassung gedrückt. In dieser Situation geben wir die Leinen frei und versuchen unser Heil in der Kammermitte, was uns nur mäßig gelingt. Im Strudel des Antriebs des Frachters vor uns touchieren wir noch ein- oder zweimal die Wand, können dann aber die CLARA von der Wand frei halten und mit Abstand dem Frachter folgen. Optimal war unsere Vorstellung in der Schleuse nicht, aber wir haben dazugelernt und nochmal wird uns das nicht passieren.
Beim YCU Raunheim - einer ehemaligen Schleusenkammer, die jetzt als Sportboothafen genutzt wird - wartet schon Hafenmeister Sven auf uns und hilft uns beim Anlegen, was uns alleine bei Seitenwind doch etwas schwer gefallen wäre. Wir haben einen schönen Gästeliegeplatz direkt an einem Stahlponton.
Unsere erste Etappe zum und auf dem Main ging über 18,7 sm im Wasser bzw. 42,5 km über Grund.
Donnerstag, 7. Juni 2012
Sportbootschleuse Eddersheim, Main km 15,6 RU [50° 02.410' N 008° 28.471' E]
Der Main als Bundeswasserstraße hat 34 Staustufen zwischen Bamberg und Mündung. Die Staustufen im unteren Bereich haben alle, neben den großen Schleusenkammern für die Berufsschifffahrt, eine Sportbootschleuse, von denen fast alle eine Nutzbreite von 3,50 m haben. Die CLARA hat gemäß Ausweis eine Breite von 3,20 m. Wenn man jetzt noch Fender auf beiden Seiten dazurechnet, wird es knapp. Kann das gehen? Da hilft nur ausprobieren.
An Fronleichnam finden sich Ottmar, Markus und Ralf im Yachtclub Darmstadt ein, um mit der CLARA auf Forschungsfahrt zu gehen. Wir besprechen unser Vorhaben, überprüfen unsere Ausrüstung, vor allem die Rettungswesten - beim Schleusen ist das Tragen von Rettungswesten dringenst empfohlen, nur leider halten sich viele nicht daran - und dann geht es los.
Unser erstes Ziel ist die Tankstelle in Oppenheim. Markus steht am Ruder. Noch im Altrheinarm üben wir mit Ottmar ein paar Standardmanöver wie wenden auf dem Teller und kursgerecht aufstoppen. Von da an wechseln wir drei uns immer wieder am Ruder ab. Dann geht es in den (Neu)Rhein. Das Garmin Funkgerät hat jetzt eine GPS-Antenne und ist so eingestellt, dass es uns die Geschwindigkeit über Grund anzeigt. Flussabwärts fahren wir bei 3000 Upm 11 Knoten.
In Oppenheim wird getankt - mit drei Mann ist das ganz easy - und dann geht es weiter flussabwärts zur Mainmündung. Wir sind jetzt etwas flotter unterwegs und erreichen 17 Knoten bei 4000 Upm. Wir sehen wenig Berufsschifffahrt, aber für einen Feiertag auch wenig Segler. Das kommt vielleicht daher, dass bei bedecktem Himmel das Wetter nicht ganz so einladend ist.
Wir fahren in den Main. Der Unterschied zum Rhein ist immens. Die Ufer sind näher und grüner, das Wasser ruhiger und wenig Verkehr, wenigstens an Fronleichnam. Irgendwie angenehmer.
Bis zur Schleuse Kostheim sind es nur drei Kilometer. Wir halten auf das rechte Ufer zu, denn da liegt die Sportbootschleuse. Aber an der Spitze der Schleuseninsel sehen wir schon das Schild, das besagt, dass die Sportbootschleuse geschlossen ist. Unsere Premiere sieht also anders aus, als geplant. Wir müssen in die große Schleuse!
Wir fahren hinüber zum linken Ufer (das gemäß der Fließrichtung des Mains rechter Hand liegt) und sehen eine Reihe Frachtschiffe, die im Vorhafen Unterwasser festgemacht haben. Die Annahme, dass sie da auf Schleusung warten, erweist sich kurz darauf als falsch. Auch Berufsschiffer scheinen an Feiertagen nicht zu arbeiten.
Es geht los. Das Funkgerät auf Kanal 20 eingestellt, kurz hineingelauscht ob es Funkverkehr gibt und dann den Knopf am Mikrofon gedrückt. "Kostheim Schleuse, hier ist Sportboot CLARA, bitte kommen". Der Schleusenmeister meldet sich und wir erklären unser Anliegen mit Schiffsname und Größenangabe der CLARA. Prompt kommt die Anweisung, in die Steuerbordkammer einzufahren, sobald andere Schiffe aus der Kammer ausgefahren sind. Wir sind vorbereitet, Rettungswesten sind angelegt, Leinen liegen bereit, die Fender sind quer gehängt und warten den Gegenverkehr ab, die Ampel springt auf grün und wir fahren in die Kammer ein bis fast zum Ende, machen dort an den Pollern auf Slip fest, das heißt halten ein Ende der Leine in unseren behandschuhten Händen. Hinter uns schließt sich das Schleusentor, d.h. wir werden alleine geschleust!
Alles geht gut, das vordere Schleusentor öffnet sich und die Ampel springt auf Grün. Wir fahren aus und legen am Ende der Spundwand im Oberwasser an, um erstmal Mittagspause zu machen.
Unser Ziel, eine Sportbootschleuse mit 3,50 m Nutzbreite auszuprobieren haben wir noch nicht erreicht. Also weiter flussaufwärts nach Eddersheim. Die Sportbootschleuse in Eddersheim ist in Betrieb und wir fahren dicht unter dem rechten Ufer langsam auf die Sportbootschleuse zu. Das finden die Angler am Ufer gar nicht lustig, dass wir so dicht am Ufer entlang fahren, aber unterhalb des Wehrs befinden sich normalerweise große Steine, die ein Auswaschen des Flussbetts verhindern sollen. Und da wollen wir nicht drüberfahren.
Die Sportbootschleuse ist offen und Ottmar und Markus hängen auf beiden Seiten die Fender quer aus. Ralf manövriert die CLARA schön langsam in gerader Linie auf die Schleuse zu. Der Abstand zu Fischtreppe und Ufer ist beängstigend gering. Die uns zugewandte Einfassung der Schleusenkammer scheint nochmal ein Stück enger zu sein als die Schleusenkammer selbst. Und richtig - die CLARA ist gerade mal mit dem Bug in der Schleuse - da melden Ottmar und Markus, jeder auf seiner Seite, nichts geht mehr. Unser Experiment ist an dieser Stelle beendet, die CLARA passt nicht in eine Sportbootschleuse mit 3,50 m Nutzbreite.
Um eine Erfahrung reicher wenden wir die CLARA ganz vorsichtig und fahren zur Schleuse Kostheim zurück. Wir melden uns wieder an, müssen noch ein bisschen am Haltepunkt warten - andere Sportboote melden sich noch an, sind aber noch nicht in Sicht - und dann kommt die Aufforderung "an alle Sportboote" einzufahren. Wir tun das und wieder schließt sich hinter uns das Schleusentor, wieder werden wir alleine geschleust.
Während wir aus der Schleuse ausfahren, beginnt es zu regnen. Keine Minute zu früh. Unsere Rückfahrt auf Main und Rhein absolvieren wir im Regen, aber bei Einfahrt in den Erfelder Altrhein bessert sich das Wetter. An der Nordspitze ankern Kirsten und Frank mit der KARLA und wir plaudern ein bisschen, aber dann geht es endgültig zurück zu unserem Liegeplatz im Yachtclub Darmstadt. Die tiefstehende Sonne nach dem Regen taucht den Altrheinarm in kräftige Farben.
Es ist windstill und so geht das Anlegen problemlos vor sich. Unser "Männerausflug" hat allen Spaß gemacht und wir beenden einen schönen und ereignisreichen Tag.
An Fronleichnam finden sich Ottmar, Markus und Ralf im Yachtclub Darmstadt ein, um mit der CLARA auf Forschungsfahrt zu gehen. Wir besprechen unser Vorhaben, überprüfen unsere Ausrüstung, vor allem die Rettungswesten - beim Schleusen ist das Tragen von Rettungswesten dringenst empfohlen, nur leider halten sich viele nicht daran - und dann geht es los.
Unser erstes Ziel ist die Tankstelle in Oppenheim. Markus steht am Ruder. Noch im Altrheinarm üben wir mit Ottmar ein paar Standardmanöver wie wenden auf dem Teller und kursgerecht aufstoppen. Von da an wechseln wir drei uns immer wieder am Ruder ab. Dann geht es in den (Neu)Rhein. Das Garmin Funkgerät hat jetzt eine GPS-Antenne und ist so eingestellt, dass es uns die Geschwindigkeit über Grund anzeigt. Flussabwärts fahren wir bei 3000 Upm 11 Knoten.
In Oppenheim wird getankt - mit drei Mann ist das ganz easy - und dann geht es weiter flussabwärts zur Mainmündung. Wir sind jetzt etwas flotter unterwegs und erreichen 17 Knoten bei 4000 Upm. Wir sehen wenig Berufsschifffahrt, aber für einen Feiertag auch wenig Segler. Das kommt vielleicht daher, dass bei bedecktem Himmel das Wetter nicht ganz so einladend ist.
Wir fahren in den Main. Der Unterschied zum Rhein ist immens. Die Ufer sind näher und grüner, das Wasser ruhiger und wenig Verkehr, wenigstens an Fronleichnam. Irgendwie angenehmer.
Bis zur Schleuse Kostheim sind es nur drei Kilometer. Wir halten auf das rechte Ufer zu, denn da liegt die Sportbootschleuse. Aber an der Spitze der Schleuseninsel sehen wir schon das Schild, das besagt, dass die Sportbootschleuse geschlossen ist. Unsere Premiere sieht also anders aus, als geplant. Wir müssen in die große Schleuse!
Wir fahren hinüber zum linken Ufer (das gemäß der Fließrichtung des Mains rechter Hand liegt) und sehen eine Reihe Frachtschiffe, die im Vorhafen Unterwasser festgemacht haben. Die Annahme, dass sie da auf Schleusung warten, erweist sich kurz darauf als falsch. Auch Berufsschiffer scheinen an Feiertagen nicht zu arbeiten.
Es geht los. Das Funkgerät auf Kanal 20 eingestellt, kurz hineingelauscht ob es Funkverkehr gibt und dann den Knopf am Mikrofon gedrückt. "Kostheim Schleuse, hier ist Sportboot CLARA, bitte kommen". Der Schleusenmeister meldet sich und wir erklären unser Anliegen mit Schiffsname und Größenangabe der CLARA. Prompt kommt die Anweisung, in die Steuerbordkammer einzufahren, sobald andere Schiffe aus der Kammer ausgefahren sind. Wir sind vorbereitet, Rettungswesten sind angelegt, Leinen liegen bereit, die Fender sind quer gehängt und warten den Gegenverkehr ab, die Ampel springt auf grün und wir fahren in die Kammer ein bis fast zum Ende, machen dort an den Pollern auf Slip fest, das heißt halten ein Ende der Leine in unseren behandschuhten Händen. Hinter uns schließt sich das Schleusentor, d.h. wir werden alleine geschleust!
Alles geht gut, das vordere Schleusentor öffnet sich und die Ampel springt auf Grün. Wir fahren aus und legen am Ende der Spundwand im Oberwasser an, um erstmal Mittagspause zu machen.
Unser Ziel, eine Sportbootschleuse mit 3,50 m Nutzbreite auszuprobieren haben wir noch nicht erreicht. Also weiter flussaufwärts nach Eddersheim. Die Sportbootschleuse in Eddersheim ist in Betrieb und wir fahren dicht unter dem rechten Ufer langsam auf die Sportbootschleuse zu. Das finden die Angler am Ufer gar nicht lustig, dass wir so dicht am Ufer entlang fahren, aber unterhalb des Wehrs befinden sich normalerweise große Steine, die ein Auswaschen des Flussbetts verhindern sollen. Und da wollen wir nicht drüberfahren.
Die Sportbootschleuse ist offen und Ottmar und Markus hängen auf beiden Seiten die Fender quer aus. Ralf manövriert die CLARA schön langsam in gerader Linie auf die Schleuse zu. Der Abstand zu Fischtreppe und Ufer ist beängstigend gering. Die uns zugewandte Einfassung der Schleusenkammer scheint nochmal ein Stück enger zu sein als die Schleusenkammer selbst. Und richtig - die CLARA ist gerade mal mit dem Bug in der Schleuse - da melden Ottmar und Markus, jeder auf seiner Seite, nichts geht mehr. Unser Experiment ist an dieser Stelle beendet, die CLARA passt nicht in eine Sportbootschleuse mit 3,50 m Nutzbreite.
Um eine Erfahrung reicher wenden wir die CLARA ganz vorsichtig und fahren zur Schleuse Kostheim zurück. Wir melden uns wieder an, müssen noch ein bisschen am Haltepunkt warten - andere Sportboote melden sich noch an, sind aber noch nicht in Sicht - und dann kommt die Aufforderung "an alle Sportboote" einzufahren. Wir tun das und wieder schließt sich hinter uns das Schleusentor, wieder werden wir alleine geschleust.
Während wir aus der Schleuse ausfahren, beginnt es zu regnen. Keine Minute zu früh. Unsere Rückfahrt auf Main und Rhein absolvieren wir im Regen, aber bei Einfahrt in den Erfelder Altrhein bessert sich das Wetter. An der Nordspitze ankern Kirsten und Frank mit der KARLA und wir plaudern ein bisschen, aber dann geht es endgültig zurück zu unserem Liegeplatz im Yachtclub Darmstadt. Die tiefstehende Sonne nach dem Regen taucht den Altrheinarm in kräftige Farben.
Es ist windstill und so geht das Anlegen problemlos vor sich. Unser "Männerausflug" hat allen Spaß gemacht und wir beenden einen schönen und ereignisreichen Tag.
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